Programmierte Instruktion

Definition

Die Anwendung der behavioristischen Lerntheorie auf technische Medien wird als "Programmierte Instruktion" bezeichnet. Es ergibt sich ein lineares Vorgehen in Frage-Antwort-Mustern, bei der der Lernende durch eine vorgegebene Sequenz kleinster Informationseinheiten (sog. Lernstoffatome) geführt wird. Nach Präsentation eines solchen Lernstoffatoms ist jeweils eine Prüfung vorzunehmen, ob das Dargestellte gelernt (behalten) wurde. Im Falle eines Fehlers ist der gleiche Lernstoff erneut zu präsentieren. Norman Crowder führte Verzweigungen in Lehrprogramme ein. Er setzte Auswahlfragen (multiple choice) ein, um den folgenden Lernschritt in Abhängigkeit von der Antwort des Lerners auszuwählen.

Folie zur Programmierten Instruktion

Merkmale

Computer-basierte Trainingsprogramme nach der Programmierten Instruktion (Drill and Practice) sind durch folgende Merkmale charakterisiert:

Beispiele:

Reichweite und Grenzen

Forschungsergebnisse zu Drill & Practice

  1. GrundschülerInnen, die in Ergänzung zum Unterricht täglich kurze Computerübungen machten, waren der Vergleichgruppe 1-8 Monate voraus.
  2. Ob Computerunterricht traditionellen Unterricht generell überlegen ist, konnte nicht nachgewiesen werden.
  3. Computerunterstützung ist besonders geeignet für leistungsschwache Schüler.
  4. Drill & Practice-SchülerInnen lösen Aufgaben schneller.
  5. Aufmerksamkeit, Motivation und Aufmerksamkeitsdauer werden erhöht.
  6. Kein Unterschied in der Behaltensrate.
  7. Die zitierten Ergebnisse gelten einschließlich des Sekundarbereiches, aber mit abnehmenden Effekten.

(Quelle: Kerres, M. (1998). Multimediale und telemediale Lernumgebungen. München, Oldenburg.)

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