Die Verständlichkeit der Nachricht
Hamburger Verständlichkeitsansatz
Der sogenannte Hamburger Verständlichkeitsansatz,
der von Reinhard Tausch, Inghard Langer und Friedemann Schulz von Thun
(1974) entwickelt wurde, ist im Rahmen des Forschungsprojekts
"Textverständlichkeit" in den siebziger Jahren im
deutschsprachigen Raum entstanden. Er zielt auf die Analyse und
Verbesserung von Texten unter dem Blickwinkel ihrer Verständlichkeit.
Möglichkeiten und Grenzen des Hamburger
Verständlichkeitsansatzes
- Induktiv-empirischer Ansatz
- Faktorenanalytische Aufbereitung von Expertenurteilen
("Eindrucksurteile") zur Bestimmung von Textmerkmalen wie Einfachheit,
Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz,
zusätzliche Stimulanz
- Verständlichkeitsbestimmung mit einer fünfstufigen bipolaren
Schätzskala
- Stellenwert der Dimension der sprachlichen Einfachheit wird
am
höchsten bewertet, gefolgt von Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz
und zusätzliche Stimulanz (vgl.
dagegen Groeben, 1972)
- Kritikpunkte:
- Theorielosigkeit des Ansatzes
- Alleiniger Rückgriff auf Eindrucksurteile von Experten zur
Bestimmung der relevanten Textmerkmale
- Entwickelte Verständlichkeitsmerkmale lassen sich kaum in
konkrete Anweisungen für die Produktion verständlicher Texte
umsetzen.
(vgl. Christmann
u.a. 1999, S.180f.)
© Teachsam, Autor: Gert Egle